Fotografie, ​Fotografieren und Fotos begleiten mich schon mein ganzes Leben. Ich bin einer jener Menschen, deren Leben durch großartige Fotos dokumentiert und begleitet worden sind: großartige Bilder, die mein Vater gemacht hat. Die Kamera war immer dabei, Teil meines Lebens. Dieser schöne Apparat, den mein Vater besaß - eine Olympus - war Faszination für mich. Aus dieser frühen Zeit stammt wohl das Erlebnis, das erste Mal durch einen Sucher zu schauen und die damals für mich so rätselhaften Skalen zu sehen, die sich je nach Lichteinfall veränderten…

Später dann die ersten unsicheren Versuche selbst einmal den Auslöser zu betätigen. Fotografie war in meiner Erfahrungswelt nie aufgesetzt oder aufgezwungen. Sie war einfach dabei, hat oft genug einfach Spaß gemacht. Eine Eigenart, die ich versuche, dort wo ich Menschen fotografiere, beizubehalten. Denn Fotografie, so wie ich sie sehe, lebt von der Natürlichkeit der Menschen und der Umwelt. Ein Grund dafür, dass ich eigentlich ausschließlich bei natürlichem Licht fotografiere. So ist es mir auch wichtig mit den Menschen abzusprechen wo fotografiert wird. Denn auch das Umfeld trägt ganz wesentlich zum Wohlfühlen bei - und dort wo man sich wohlfühlt wird es leichter, sich dem „Erlebnis Fotografie“ zu öffnen.

Meine erste eigene Kamera und die Liebe zu Fotografie – insbesondere der Fotografie von Menschen - fällt in die gleiche Zeit. Ich arbeitete damals in einer Behinderteneinrichtung in England - irgendwo in den ehemaligen Kohleabbaugebieten zwischen Leeds und Manchester. Die Vielfalt menschlicher Charaktere und menschlicher Ausdrucksformen faszinierten mich. Und so entstanden damals unzählige Fotos von den unterschiedlichsten Menschen – Momentaufnahmen persönlicher Erfahrungswelten. Zurück in der Heimat, begleitete mich meine Kamera weiter zu den Menschen in meinem Umfeld und das tut sie bis heute. Mit Freude fotografiere ich heute auch Menschen, die ich nicht kenne, die sich jedoch ein Foto von mir wünschen. So habe ich immer wieder die Gelegenheit ein wenig von der Freude und dem Spaß – welchen ich so oft selber erlebt habe und auch heute beim Fotografieren erlebe - weiter zu geben. Ein Umstand über den ich sehr froh bin.